Schönwetter

DIT UN DAT

P1060528Diese Hallig macht mich fertig. Wer hat das letzte Mal einen kompletten (!) Regenbogen gesehen? Also so richtig von rechts am Horizont bis links am Horizont und alles in der Mitte auch? Ich kann mich nicht erinnern, nur immer an Stückwerk. Den heutigen Halligregenbogen hat sogar das Weitwinkelobjektiv meiner Kamera nicht geschafft.

 

 

Ansonsten heute mal zusammenhanglose, gesammelte Gedankenfetzen:

Nie hätte ich gedacht, dass meine Gummistiefel (auf wundersame Weise verdichtet) mal zu Wanderschuhwerk werden würden. Ich meine: Gummistiefel! Die in meiner Ausführung unbequemsten, fußbettlosesten Schuhe, die ich kenne. Aber man kann sie sich mit Schaffellsohle und dicken Wollsocken durchaus gemütlich und gangbar machen.

Iwan war ein zäher, harter Gegner. Und gleichzeitig ein ausdauernder Work-out-Partner: Nachdem ich gestern eine gute halbe Stunde gegen seine 10 Windstärken angestapft bin, habe ich Oberschenkel wie … wie …. na, eben wie eine, die ihr Leben lang nichts anderes gemacht hat, als gegen 10 Windstärken anzustapfen.

Hier ein bisschen Nach-Landunter. Auch die Enten genießen es, endlich wieder festen Boden unter den Schwimmflossen zu haben.

Enten und Möwen, die versuchen, gegen den Wind zu laufen oder zu fliegen. sehen ziemlich dämlich aus. Und erst recht, wenn sie in der heftigten Bö unbedingt etwas aus dem Boden picken müssen.

Ich werde hier noch zum „Orni“ (thologen). Wer hätte das gedacht, dass die olle Fauth jetzt ein Fernglas zu ihren ständigen Begleitern zählt, damit sie ja auch bloß jedes Geflügel aus der Nähe betrachten kann. Große Aufregung: heute das erste Mal ganz viele Austernfischer gesehen. Ja, einwandfrei identifiziert. Nur fototechnisch bin ich eindeutig under-equipped; mein Tele reicht für Vogelfotografie hinten und vorne nicht. Na, man muss ja auch nicht gleich übertreiben.

Doch jetzt, tätää, die Hammeraufnahmen des heutigen Spaziergangs. Ich bemitleide alle, bei denen es herbstlich grau in grau ist …

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Apropos grau: Als ich so den Deich entlang spazierte, beschwingt und ohne große Kraftanstrengung, da so gut wie windstill, setzte ich mich für ein Telefonat auf eine Bank in die Sonne. Mit Sonnenbrille! Nach einer halben Stunde hatte ich die 100.000 Wörter, die frau pro Tag so loswerden muss, rausgefeuert. In dieser halben Stunde hatte sich in meinem Rücken leider was getan:

 

Nun gut. Warum nicht auch mal im strömenden Regen wandern. Ohne Gummistiefel. Stattdessen mit atmungsaktiven Joggingschuhen. Nun gut.

Stricknadeln aus Holz sind übrigens wunderbare „Ist der Kuchenteig durch?“-Tester.

Und jetzt läuft auf Arte ein Film mit dem vielversprechenden Titel „Einmal Hallig und zurück.“ Ich würde mal sagen: Pflichtschau.

 

 

Ein Kommentar zu “Schönwetter

  1. Hi Sabine, habe mir alle Einträge der letzten Woche reingezogen, da wir ja in Portugal waren (Das Wetter war nett warm angenehm und belanglos im Vergleich zu dem was Du da so erzählst, aber wir waren wohl in der Situation der Leute die seit 20 Jahren auf die Hallig kommen und noch nie „Land unter“ hatten.). Gefällt mir sehr. Ist beim Lesen als wenn ich Dich plaudern höre. Sehr schön. Viel Erlebnis noch und schreib noch schön.

    Viele Grüße Günni

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