„Uuund: Oma …?“ – „Neunzig!“

IMG_3454PLATT und RUND

„Tachtentig!“
„Sößthein!“


Ich war beim Lottoabend der Freiwillen Feuerwehr! Ein großer Spaß. Lotto war in dem Fall Bingo, und wer „Bingo“ hat (hat?), ruft „Pott!“ Bei mir war das über alle Runden hinweg genau einmal der Fall. Mein Gewinn: ein Braten! Denn an diesem Abend gab es überwiegend Fleisch zu gewinnen; vakuumiert, für’s Fest oder für die Zukunft. Auch Sekt, Käseplatten, Kisten mit Clementinen, Apfelsaft und Schoko-Weihnachtsmänner haben mittels „Fünf in einer Reihe“ den Besitzer gewechselt. Aber wer will schon Vitamine und Schokolade, wenn es nach einhelliger Aussage mehrerer Insider vor allem um „Fleischberge“ geht? Ich als 98%-ige Vegetarierin will sie nicht, habe aber schon dankbare Abnehmer, für die ich mein Glück auch gern  etwas umfangreicher bemüht hätte. Aber für meine Premiere in Sachen Bingo ein akzeptabler Anfang. So manche Runde wurde übrigens auf Platt angesagt. Dankenswerterweise hatte ich Dolmetscher am Tisch, sonst wär’s mit dem Braten Essig geworden.

Soviel aus der Spielhölle. Jetzt wieder Harmloses.

Am dritten Advent war das Wetter so fantastisch – Sonne, malerische Wolken, wenig Wind -, dass ich endlich mein Vorhaben der Halligumrundung in die Tat umgesetzt habe. Bisher gescheitert bin ich entweder an Landunter, an zu doller Luftbewegung, zu doller Wolkenausschüttung oder zu erledigendem Arbeitspensum. Bevor ich hierhin kam, habe ich großmäulig herumposaunt: „Halligumrundung? Knapp zwölf Kilometer. Schaffe ich in gut zwei Stunden. Mach ich jeden Tag.“ Nee, klar. Immerhin habe ich alle Teilstücke der Umrundung teils schon mehrfach absolviert, aber eben noch nicht am Stück.

Vier Stunden war ich unterwegs, wobei ich oft stehen geblieben bin, meine neu erworbenen Vogelkenntnisse auf die interne Probe gestellt habe (konnt‘ mich ja eh keiner korrigieren), mehr als 200 Fotos gemacht habe (das wird vor allem der beste Mann aller Zeiten und gleichzeitig der beste, weil gnadenloseste Fotoaussortierer mit großer Vorfreude lesen …), der Fähre beim An- und Ablegen zugeguckt habe, ab und zu mal auf den Bänken am Wegesrand probegesessen habe – da läppert sich schnell die Zeit.

Mein Vorhaben: In undefinierten Abständen ein Foto zu machen, dokumentieren, wie sich die Beschaffenheit des Deiches ändert, Fotoblick immer strack nach vorne auf das, was kommt, nicht auf das, was war, immer Blende achte (denn die Sonne …), immer 18er-Brennweite. Konnte ich leider nicht konsequent durchhalten. Und damit ihr alle so gut wie dabei wart, hier die Halligumrundung in willkürlichen Auswahlbildern, aber chronologischer Reihenfolge. Und je nach Sonnenstand auch mal mit Sabine.

Vorangestellt endlich mal ein schlecht fotografierter Halligplan. Wer es besser sehen möchte: klicksduhier.

Ich wohne auf der Ipkenswarft, bin bei der Westerwarft auf den Deich und dann gegen den Uhrzeigersinn gelaufen. Meer also immer linkerhand rechterhand (danke, Petra !!! – ich habe offensichtlich eine Rechts-Links-Schwäche) oder voraus. Dadurch ist auch leicht zu erkennen, wenn ich das Prinzip „Augen nach vorn“ mal durchbrochen habe.

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(Der aufmerksame Betrachter sieht die Sandbank mit den 630 Austernfischern, die ich in einem anderen Beitrag erwähnt hatte. Ich habe schnell noch mal nachgezählt, waren dieses Mal zwei Stück mehr.)

Was noch? Ach ja: Das Einstiegsbild stammt von der Schulweihnachtsfeier. Da haben sechs Schülerinnen und Schüler das Programm gestemmt. Inklusive Weihnachtsmann, Rentier und Bescherung (das allerdings nicht durch die Schöler, sondern mit Hilfe des Weihnachtsmanns, eines Rentiers und Geschenken).

4 Kommentare zu “„Uuund: Oma …?“ – „Neunzig!“

  1. Immer wieder schön zu lesen, Erlebnisse aus dem kleinen Halliguniversum. Alles anders und doch vertraut. Für die letzten Tage in Deinem Deich wünsche ich Dir strahlenden Sonnenschein, eine stramme Brise und einen klaren letzten Blick auf Knutt.

    Gruß, Frank

    • Moin!
      Deine Sonnenscheinwünsche verhallen unerfüllt: dickster Nebel heute, eine neue Hallig-Erfahrung. Und hier gilt ja für mich: neu = gut. Schade nur, dass ich eigentlich einen Ausflug auf die Nachbarhallig machen wollte … Schöne Woche wünsch ich dir!
      Gruhuß
      Sabine

  2. Ich war schon 2x auf dem Weihnachtsmarkt – ohne Karusselfahren :-(
    Wird Zeit, dass Du zurück kommst :-)
    Viele Grüße
    Petra

    • Wir haben doch eine Karussellverabredung, oder? Da freu ich mich schon drauf. Den Nierenspieß darfst du ausnahmsweise ohne mich essen ;-))))

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