… WEIL KEINE BILDER
Heute nur Text, kein Meer, obwohl das Meer den ganzen Tag direkt vor der Haustür herumgelungert hat. Da saß ich also mal wieder auf meinem Prinzessinnenhügel – aber wegen Dauerregens war ich ganz prinzessinnenmemmenhaft nur kurz draußen und habe lediglich drei Mal meinen mir zugänglichen Warftteil umrundet. Keine Fotos gemacht. Nur das obligatorische Morgenbild.
Die Nacht war beeindruckend: Böen bis 130 km/h, das darf sich schon Orkan nennen und ist verdammt laut. Dazu Graupelregen, der gegen die Fenster hämmerte, und alles ungebremst aus Westen auf meine West-Wohnzimmer-Fassade. Unheimlich. Ich war überzeugt davon, dass das Haus gewackelt hat. Hat es natürlich nicht. An Schlafen war bei dem Krach nicht zu denken – dafür habe ich dank Mond, der immerhin ab und zu mal aus den Wolken hervor kam, dem Wasser dabei zuschauen können, wie es die Hallig blank geputzt hat. Ziemlich schnell das vertraute Bild: Hans in unmittelbarer Nachbarschaft, Wasser, soweit das Auge reicht, zwischendrin die Warften. Schon schön. Heute habe ich dann erfahren, dass mein Wohnzimmer der offizielle Schutzraum für das Haus ist – der Raum also, der im Fall der Fälle sturmflutsicher ist. Solch einen Raum müssen seit der Sturmflut 1962 alle Hallighäuser haben. Da fühle ich mich im Nachhinein doch gleich noch sicherer, als ich mich hier eh fühle.
Bilanz der vergangenen Nacht in meiner unmittelbaren Umgebung: Ein Dachziegel beim Nachbarn und zwei bei Swantje und Leif, die Sturmtief Nils vom Dach geholt hat, mehr nicht. Und ab 4 Uhr morgens konnte ich dann auch schlafen – das erste Mal auf Hooge allerdings mit Oropax, bin doch so ein Schlafpienz, und es war auch bei geschlossenem Fenster einfach viel zu laut. Aber wie bemerkte der beste Mann aller Zeiten so treffend? „Genauso wolltest du das doch haben.“ Punkt.
Moin Moin Sabine. Das hast Du sehr gut geschrieben…. so lebhaft…….. muss spannend sein, mitten im Meer bei Sturm zu sein. Ich weiß nicht, ob ich damit klar kommen würde. Bleib gesund und zufrieden. LG. Joé