Nach der Hallig ist vor der Hallig

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Großstädtisches Grundrauschen, eine Nacht, in der es niemals vollständig dunkel wird, Spaziergang im  belebten Ostpark: Ich bin wieder in Frankfurt, nach knapp fünfeinhalb Wochen auf einem Fleckchen Land im Meer, das seinesgleichen sucht. Hier ist es unwirklich und wohlig vertraut zugleich. Wie war es denn nun auf der „nicht eingedeichten Marschinsel“?

Ich würde sagen: Der aufmerksame Leser hat ganz gut mitbekommen, wie es für mich auf der Hallig war. Ich würde sagen: Auf Hooge gehen die Uhren anders. Sie gehen erstaunlicherweise schneller. So ein Halligtag ist rum wie nix. Das liegt sicher daran, dass ich einfach enorm viel zu tun hatte: Deich linksrum laufen, Deich rechtsrum laufen, Vögel identifizieren, den Pfeifenten lauschen, Wellenschaumkrönchen bewundern, Windstärken in der Theorie eruieren und in der Praxis erleben, auf dem Meeresgrund wandern, Gummistiefel vergöttern, Wolkenkino schauen, beim Halligkaufmann Klönschnack halten, Muscheln von oben und unten betrachten, mich permanent im Daseinsglück aalen. Ich würde sagen: Ich würde es sofort wieder tun. Nur dann nicht so kurz.

Sonstige Bilanzen:

Lektüre:
„Tiere essen“: nicht ein Mal reingeschaut.
„Walden“: nicht ein Mal reingeschaut.
„Vögel an Küsten und Stränden“: Bilder angeschaut.
„Das Watt“: Kapitel über Wattwürmer überflogen.
„Unschuld“: immerhin 508 von 829 Seiten geschafft.
„Was gibt’s zu sehen: 150 Jahre moderne Kunst“: 1,5 Kapitel durchgearbeitet.
Krimi (von dem ich nicht verrate, welcher es war): durch.
17 E-Books: alle Cover im iPad betrachtet.

Filme:
75 als Konserven dabeigehabt, 3 davon geschaut.

Stricken:
geplanten Schal vor lauter Ungeduld schon vor der Abreise in Frankfurt fertig gestrickt.
1,25 von 2 geplanten Armstulpen geschafft.

Fotos:
2.906 (2.906!)

Überlegungen für 2016, Planungen und Strategien:
Ja, wollte ich machen. Hab ich aber nicht.

Darüber hinaus hätte ich tatsächlich noch wirklich viele Hallig-Themen in petto, die ich hier abarbeiten könnte. Ich erinnere nur an die Small Five … und auch den Halligfliederspitzmausrüsselkäfer (ja!) habe ich noch gar nicht ins Spiel gebracht. Vielleicht lebe ich meine Sehnsucht in den kommenden Monaten einfach dadurch aus, dass ich nach und nach den ein oder anderen Blogbeitrag diesbezüglich noch bringe. Oder auch nicht. (Fotos jedenfalls wären vorhanden … vom Käfer allerdings leider nicht).  Die Abonnenten werden’s merken (wehe, ihr ab-abonniert …!), andere Leser müssen eben ab und zu mal nachgucken. Über kurz oder lang wird dieser Blog eine andere Richtung bekommen, darüber muss ich mir aber mal fundierte Gedanken machen. Auf Hooge konnte ich das unmöglich auch noch tun.

hoogeweihnachten

 

 

In diesem Sinne: Frohe, wunderschöne Fest- und Feiertage und je nach Bedarf einen rauschenden oder geruhsamen Jahreswechsel wünsche ich euch allen!

 

 

Großen Dank zudem an alle, die mich mit lieben und lustigen Kommentaren und Mails motiviert haben – das war großartig!

Und hier wieder die Kurve zu Hooge: Auch in Frankfurt gibt es durchaus sehenswerte Sonnenuntergänge, wie das Foto von Karin Kura, beweist, mit dem sie mir das Heimkommen etwas leichter gemacht hat. Schon ne tolle Stadt, dieses Frankfurt!

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5 Kommentare zu “Nach der Hallig ist vor der Hallig

  1. Liebe Sabine,
    heute Nacht war der Hans, der Blanke wieder zu Besuch und hat sich schon im Morgengrauen wieder verzogen. Denn Du warst nicht mehr da?! Er ist wahrscheinlich völlig frustriert…

    Schön wars mit Dir!!! Komm bald wieder!
    Stürmische Grüße von Deinen Ex-Hallig-Nachbarn ans Festland und fröhliche Weihnachten,
    Thore, Swantje & Leif

  2. Liebe Sabine,
    schön, dass Du wieder da bist und ich Dich gestern schon live erleben durfte :-)
    Ich hoffe, Dein nächster Halligaufenthalt lässt noch ein bisschen auf sich warten.
    Frohes Fest, bis nächstes Jahr
    Petra

  3. Liebe Sabine,
    ach wie schön du bist zurück!
    ach wie schade du bist zurück!

    Deine Eindrücke in Wort & Bild hier auf dem blog haben mein Herz erwärmt! Ein bisschen war ich mit am/im Meer und doch landauf -landab in meinem vorweihnachtlichen Puppenspielerleben…
    Der Langmut, der einsetzt, wenn Zeit und Raum sich weiten…es ist so schön mitzuerleben, dass es dir auch so gehen kann und du mit dir selber mitten im Watt froh sein konntest. Halte das Gefühl und erneuere es so oft wie möglich…wo auch immer…mit wem auch immer.
    Danke für die so erfrischende Schreibweise deines blogs, in der ich dich leibhaftig in der Nähe fühle!!!!

    „Unsere Zeit ist unser Leben“

    In diesem Sinne frohe Festtage ! Anne

  4. Hallo Sabine,
    Dein Blog wird uns fehlen, wir haben uns schon immer auf die nächste muntergrüne Berichterstattung aus dem Kleinstuniversum gefreut. Ich habe sogar den Klutt gegoogelt und gebe dir recht: Ein hochinteressantes Geschöpf. Ebenso die Geschichte mit dem Schlicht – oder Ruhekleid. Was so ein Blog alles anstößt.
    Wir waren vor kurzem in Frankfurt und haben es genossen. Wirklich eine klasse Stadt, da hast Du recht.
    So jetzt bevor ich über Dinge schreibe die mit Deinem Blog garnichts zu tun haben: freut mich dass Du wieder in Ffm bist und wir werden über 450km Distanz wahrscheinlich genauso kommunizieren wie über 1000.
    Frohe Festtage, knallendes Sylvester
    Grüße Günni & Sylvie

  5. Liebe Sabine,
    Dein Blog wird mir sehr fehlen! Eigentlich unverantwortlich, diesen zu beenden. Ich weiß gar nicht ob ich meinen Masala Chai ohne den Blog noch trinken kann, das ist zu einem netten Ritual geworden. Dennoch ist es schön, Dich wieder in der Nähe zu wissen!
    Ich hoffe, wir sehen uns bald mal, ich bin auf den Live Bericht gespannt.
    Liebe Grüße und schöne Feiertage im lauten Frankfurt,
    Kerstin

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